Um es einmal ganz deutlich auszusprechen: der Umsonstladen ist nicht die Caritas, nicht die Arbeiterwohlfahrt und nicht die ARGE. Er erhält keinerlei finanzielle Unterstützung, alleine die Räumlichkeiten werden ihm kostenfrei zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um ein Projekt organisiert von selbstbestimmten Menschen, die der Konsumgesellschaft eine Alternative gegenüber stellen wollen.
Die Idee, die hinter dem Umsonstladen steht, ist die der aktiven Teilhabe, sowohl an den Vorteilen als auch an den manchmal mit Nachteilen behafteten Notwendigkeiten eines reguläen Betriebs. Es könnte und sollte so sein, dass diejenigen, die den Laden als teils bringende, teils holende Kunden regelmäßig zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, bei den laufenden Arbeiten mithelfen - dazu gehören Aufgaben wie
- Organisation mittragen,
- Dinge ein- und aufräumen,
- ausfegen,
- Wareneingänge ohne vorrangiges Eigeninteresse an den Gütern auspacken & einsortieren,
- das Ladengeschäft öffnen und schließen.
Leider aber ist dieser Anspruch nur teilweise realisiert. Es entand bei einigen Aktiven der Eindruck, dass bei etlichen Nutzern ein stark ausgeprägtes Konsumdenken existiert und der Umsonstladen vorrangig als eine Möglichkeit gesehen wird, ohne Blick auf die tatsächlichen eigenen Bedürfnisse möglichst viele Dinge einzupacken und mitzunehmen. Andererseits wird der Uladen von manchen offenbar als eine Möglichkeit gesehen, kaputte Dinge, die aufgrund ihres nichtfunktionalen Zustandes eigentlich in die Mülltonne gehörten, vermutlich unter dem Selbsteindruck der Mildtätigkeit hier abzuladen, anstatt sie selber zu entsorgen.
Die Aktiven des Umsonstladens werden sich weiterhin darüber beraten, wie sie in Zukunft mit dieser unbefriedigenden Situation umgehen.
Bis dahin bedanken sie sich bei den vielen NutzerInneN, die den Umsonstladen verantwortungsvoll und positiv nutzen und es mit ermöglicht haben, die Idee dahinter seit nun schon über 7 Jahren mit Leben zu füllen.